[Posts] Added draft version of progressive agenda
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@ -0,0 +1,498 @@
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title: "Eine Progressive Agenda für Deutschland"
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date: 2016-12-02 18:00:00 +0200
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categories: politics
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## Einleitung
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Über die letzten Jahre habe ich mich auf verschiedenen Ebenen der Universität
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Hamburg engagiert. Während dieser Zeit ist vieles passiert - gute wie schlechte
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Dinge. Das politisch für mich Wichtigste war jedoch der Aufstieg von Bernie
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Sanders. Diese Entwicklung hat mich begeistert und mir gezeigt, dass Politik
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nicht nur wichtig ist, sondern auch Spaß machen kann. Vor diesem Hintergrund
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bin ich zum Schluss bekommen, dass auch Deutschland eine progressive Bewegung
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braucht, die weit über die Parteien hinausgeht. Dies hat zu der folgenden
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progressiven Agenda für Deutschland geführt.
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Mein Hauptfokus war dabei eine positive Vision zu formulieren, die real existierenden
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Probleme zu adressieren und eine realistische Lösungsperspektive aufzuzeigen.
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## Weltbild
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Die Geschwindigkeit der weltweiten Veränderungen mit weltweiten Auswirkungen
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hat seit meinem Studienbeginn 2012 drapide zugenommen. Fast wöchentlich passieren
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wichtige Ereignisse mit weitreichenden Auswirkungen. Die Terroranschläge in Paris,
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der Aufbau einer Diktatur in der Türkei, der Rechtsruck in Polen, die Brexitentscheidung,
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die Wahl Donald Trumps zum US-Präsident, der zunehmende Zeitdruck etwas gegen
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den Klimawandel zu tun, bevor es zu spät ist, stärkere Hurricanes, die steigende
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Einkommensungleichheit und abnehmende soziale Gerechtigkeit, Kürzungen bei
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sozialen und kulturellen Einrichtungen und viele weitere Ereignisse lassen leicht
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den Schluss zu, dass es fast nur noch negative Dinge in der Welt gibt.
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Wer sich auf diese Perspektive einlässt und von Endzeitszenarien spricht, verkennt
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die Chance für positiven transformativen Wandel. Es ist eine Zeit von Umbrüchen.
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Bestehende Ordnungen zerfallen, als sicher geglaubte Wahrheiten sind überholt
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und das Neue ist unbekannt und macht Angst. Doch diese Zeit des Umbruchs ist auch
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eine Chance. In dieser Zeit kann und muss die wirtschaftliche Ordnung neu gedacht
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werden. Statt sich einzubunkern auf alte Zeiten zu besinnen, muss sich der
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Herausforderung gestellt werden und es müssen neue Lösungen entwickelt werden.
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Der Blick in die Vergangenheit gibt Hoffnung, dass genau dies gelingen kann. Die
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Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war eine ähnliche Zäsur. Trotz dessen wurden in
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kürzester Zeit enorme Fortschritte erzielt. Das Zeitalter der Kolonien war vorbei.
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Die Menschheit setzte den ersten Schritt auf den Mond. Europa erwuchs mithilfe
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des Marshall-Plans innerhalb kürzester Zeit zu enormer wirtschaftlicher Stärke
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trotz der Trümmer des Zweiten Weltkriegs. Das Zeitalter der Kriege im Kerneuropa
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war vorbei.
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Klar gab es auch viele Probleme zu jener Zeit. Der anschließende Kalte Krieg
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war sicher nicht ideal für die Menschheit, Bürgerrechte wurden vielerorts
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auch in Demokratien missachtet oder existierten für Teile der Bevölkerung schlichtweg
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nicht.
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Es kann jedoch schlecht argumentiert werden, dass die Zeit vor dem Weltkrieg
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eine bessere war. Die Produktivitätszuwächse in der Argrarproduktion erlaubten
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überhaupt eine Verstädterung und beendeten die Zeit von Hungersnöten in Europa.
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Die Produktivitätszuwächse in der fertigenden Industrie waren die Grundlage für
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die Wandlung zur Dienstleistungsgesellschaft und ermöglichten mehr Menschen
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den Zugang zu höherer Bildung.
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Kurzum: Trotz konkreter Probleme wurde die Gesamtsituation besser und es gab
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einen gesamtgesellschaftlichen Fahrstuhleffekt. Allen ging es besser, wenngleich
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Ungleichheit weiterhin bestand. Dieses positive Zukunftsbild ist Kern dieser
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Agenda. Es gibt Probleme, aber wir können sie überwinden. Lasst uns aufhören
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im Trübsaal zu versinken und starten über die Lösungen nachzudenken.
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## Wirtschaft
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Eine Vielzahl progressiver Organisationen, Parteien, Bündnisse uvm. tut sich
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schwer mit der Rolle der Wirtschaft. Teilweise wird die gesamte Wirtschaft als
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negativ erachtet. Dies verhindert jedoch die sinnvolle Lösung von den vielen Problemen
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der Gesellschaft. Die Wirtschaft wird immer Teil der Gesellschaft sein. Daher
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sollte es darum gehen, wie die Wirtschaft organisiert ist, damit diese tatsächlich
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die echten Probleme lösen kann und den Wohlstand generiert, der die Gesellschaft
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als Ganzes ermöglicht.
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Das ist im Prinzip vergleichbar mit der Legalisierung von Marihuana. Wenn es verboten
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ist, dann existiert es trotzdem. Aber andere - in dem Fall Drogenbarone, organisierte
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Kriminalität - verdienen daran und gestalten den Bereich. Im Falle einer Legalisierung
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kann die Nutzung reguliert werden und damit eine verantwortliche Nutzung
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ermöglicht werden.
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Wenn progressive Positionen also kein konstruktives Wirtschaftsbild haben,
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dann verbuchen andere (bspw. CDU, FDP) diese Punkte für sich. Die diffuse Forderung
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den Kapitalismus zu überwinden, ohne zu zeigen, dass das neue Modell tatsächlich
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besser sein kann und funktioniert, ist ein Garant dafür die Gestaltungsmacht
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aus der Hand zu geben.
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Diese Gedanken formen das Wirtschaftsbild der Agenda. Wirtschaft ist an sich
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nichts Schlimmes. Dennoch gibt es aktuell reale Probleme mit der Organisation
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der Wirtschaft. In den letzten Jahren gab es unglaublich große Produktivitätszuwächse,
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was sich vereinfacht gesprochen an den Profiten von Unternehmen ablesen lässt,
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die aber nicht bei allen angekommen sind. Wirtschaft dient dann der Gesellschaft
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und ist hilfreich, wenn Produktivitätszuwächse (z.B. höhere Profite) zu höheren
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Gehältern aller Angestellten und Mitarbeiter*innen und/oder niedrigeren Arbeitszeiten
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führen. Denn dann werden die Gewinne aus Produktivität umverteilt an alle Beteiligten
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und dann ist es auch kein Problem, wenn die CEOs viel verdienen. Die höheren
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Gehälter und niedrigere Arbeitszeit führen zu höherer Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen,
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was sich wiederum in einer höheren Produktivität niederschlägt.
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Dagegen sind Stress und Burnoutgefahr Garanten für langfristig abnehmende
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Produktivität und Verluste.
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Außerdem sollte Wirtschaft sich daran machen, bezahlbare Lösungen zu den tatsächlichen
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Problemen der Gesellschaft zu finden. Dafür sind einerseits Kartelle und Monopole
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zu unterbinden und andererseits ist es notwendig, dass vor diesen Kriterien
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schädliche Geschäftsideen keinen Erfolg am Markt haben und auf keinen Fall
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vom Steuerzahler subventioniert werden. Wenn sich ein Geschäftsmodell nur rentiert,
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indem den Mitarbeiter*innen Niedriglöhne gezahlt werden, dann scheint es keine
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Probleme sinnvoll anzugehen und es schafft auch kein Wohlstand. Es beutet lediglich
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aus, erzielt auch keine Produktivitätszuwächse und verteilt maximal Geld nach oben.
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Solche Firmen sollten auch pleite gehen können, ohne dass auf Zwang versucht
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wird, diese mit Steuermitteln künstlich am Leben zu halten.
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Denn derartige Subventionierung von problematischen Geschäftsmodellen, auch wenn
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sie im Einzelfall Jobs sichert, schafft Fehlanreize. Es ist für angehende CEOs
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ja einfacher einfach eine bestehende Idee abzuwandeln, zu hypen, schnell auf Pump
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Mitarbeiter*innen einzustellen und dann die Firma vom Staat durchfüttern zu lassen,
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als wirklich eine innovative Idee zu entwickeln. Nur wenn glasklar ist, dass
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schlechte Ideen am Markt keine Chance und auch keine Aussicht auf staatliche
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Förderung haben, kann Innovation in der Breite erreicht werden.
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Außerdem müssen Bedingungen geschaffen werden, in denen die Bürger*innen sich
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umfassend über Geschäftsmodelle informieren können, sodass derartige Blasen
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auffliegen und weniger Menschen darauf hineinfallen. Dafür müssen Standards zur
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Information geschaffen werden. Diese werden von alleine dafür sorgen, dass gute
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Firmen, die echte Probleme lösen und gute Gehälter und Löhne zahlen, nicht mehr
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durch schlechte Firmen in einen unfairen Wettbewerb gezerrt werden. Das ist
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ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft und auch für die gesamte Produktivität.
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Betrug wie z.B. Preisabsprachen muss ermittelt und bestraft werden.
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Zusammengefasst ergeben sich diese Forderungen:
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* keine Subventionierung von schädlichen/unrentablen Geschäftsmodellen (z.B.
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Atomenergie, Kohle)
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* Marktbedingungen durch u.a. Informationspflichten schaffen, die schädliche
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Geschäftsmodelle offenbaren und somit eine korrektive Wirkung entfalten
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(z.B. Ampelsystem zur Kennzeichnung von Produktions- und Transportbedingungen
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[u.a. Löhne/Gehälter, Klimaverträglichkeit, CO2-Fußabdruck, Arbeitssicherheit])
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* Emittlung und Bestrafung von Betrug (u.a. Bilanzfälschung, Insolvenzverschleppung,
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Steuerhinterziehung, Unterlaufen von Mindestlohn, Nichtbeachtung von
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Arbeitssicherheit) - bei Geldstrafen sollte das Geld teils als Lohn/Gehalt
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an die Mitarbeiter*innen und teils in den Topf für Sozialleistungen gehen
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## Politik
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Die Politik hat einen schlechten Ruf in Deutschland. Dies hat viele Gründe. Zum
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Teil ist es Auslegungssache, warum dies der Fall ist. Gebrochene Versprechen,
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Politik gegen die "kleinen Leute" und eine gewisse Arroganz haben mit Sicherheit
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einen Anteil an dem Ruf. Auch das Bild eines Politikers in Deutschland ist miserabel.
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Dies ist jedoch eine schlechte Voraussetzung, um progressive Veränderungen durchzuführen.
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Denn um tiefgreifende Veränderungen durchzuführen, die uns strukturell auf
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die kommenden Jahrzehnte vorbereiten und die dringenden Probleme strukturell
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lösen, bedarf es einer Menge an politischem Kapital. Dieses baut sich jedoch
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nur über Vertrauen auf. Eine einzelne Person mag vielleicht das Vertrauen erringen,
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doch nur wenn das Vertrauen in das gesamte politische System wiederhergestellt wird,
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werden wir nachhaltig in der Lage sein die notwendigen Entscheidungen für
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Deutschland zu treffen, die im Einzelfall eine kurzfristige Verschlechterung der
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Situation bedeuten können.
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Dieses Vertrauen in das gesamte System wird nur dann erzeugt werden können,
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wenn die Politiker*innen tatsächlich die Interessen der Bevölkerung und nicht
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nur einiger Weniger vertreten. Das zentrale Thema dabei ist strukturelle Korruption.
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Es geht nicht um den direkten Austausch von Geld gegen Gesetze oder Abstimmungen,
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welcher ohnehin strafbar sein sollte bzw. ist. Sondern es geht darum, dass z.B.
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Zugang zu CDU- und SPD-Politiker*innen mittels Geld erworben werden konnte.
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Zugang zu den gewählten Politiker*innen ist für eine Demokratie essentiell.
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Durch diese Art von Deals wird es jedoch Personen bzw. Organisationen mit
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viel Geld deutlich einfacher gemacht diesen Zugang zu erhalten. So etwas ist
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eine Bevorteilung gewisser Interessen, da zivilgesellschaftliche Lobbygruppen,
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wie bspw. Transparency International, Abgeordnetenwatch, Democracy International,
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Greenpeace, etc. auf Spenden basieren und diese Menge Geld nicht zur Verfügung
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haben. Großkonzerne und Reiche haben jedoch dieses Geld und können sich somit
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den Zugang leisten. Auch der Zugang in den Bundestag durch die in der Vergangenheit
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ausgegebenen Hausausweise war unproportional auf wohlhabende Wirtschafts- und
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Privatinteressen verteilt.
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In diesem Bereich hilft nur größere Transparenz und die Bekämpfung der angesprochenen
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strukturellen Korruption. Wenn alle gesellschaftliche Gruppen - auch die Wirtschaft -
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den gleichen Zugang zu Politiker*innen haben, dann ist das Problem überwunden.
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Nur durch die Beseitigung dieser Art von Korruption kann das Vertrauen gewonnen
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werden, dass die gewählten Vertreter*innen des Volkes tatsächlich dessen Interessen
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vertreten.
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Dies vorweggeschickt bin ich der Überzeugung, dass der Politik eine wichtige
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Rolle zukommt. Sie ist dafür verantwortlich die Entwicklungsrichtung des Landes
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zu bestimmen - von Bundesebene bis auf Kommunalebene - und Bedingungen zu schaffen,
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durch die alle Menschen in die Lage versetzt werden ihre Ziele zu verwirklichen,
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ohne dass dabei andere Menschen diskriminiert werden.
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Damit sich die Menschen eine Meinung machen können über die zur Wahl stehenden
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Entwicklungsrichtungen, sind Visionen absolut notwendig. Visionen alleine
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machen keine gute Politik aus, denn sie sollen ja auch verwirklicht werden. Aber
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ohne Visionen geht es eben auch nicht. Leider hat sich die deutsche Politik der
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letzten Jahrzehnte dahin entwickelt, dass es praktisch keine Visionen mehr gibt bzw.
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vorhandene Visionen schlecht kommuniziert werden oder mangels realpolitischer
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Umsetzungsperspektive utopisch erscheinen. Dies muss sich wieder ändern und
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diese niedergeschriebene Agenda leistet einen ersten Beitrag dazu.
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Zudem soll Politik auch Spaß machen und nicht dröge wirken. Es täte der politischen
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Diskussion daher gut, wenn Politiker*innen energiegeladener sprechen und weniger
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Worthülsen dreschen. Wir brauchen keine polierten Politiker*innen, deren Aussagen
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keinen Inhalt haben. Stattdessen brauchen wir raue, unveredelte Politiker*innen,
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die tatsächlich etwas sagen und auch eine artikulierte Meinung haben. Wir brauchen
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Politiker*innen wie Bernie Sanders oder Elizabeth Warren. Solche Politiker*innen
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können dann auch die Menschen für Politik begeistern, was dringend nötig ist.
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Zusammengefasst ergeben sich diese Forderungen:
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* strukturelle Korruption bekämpfen
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* Transparenz erhöhen durch u.a. Offenlegung von Nebeneinkünften
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* Visionen artikulieren, gepaart mit Umsetzungsplan
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* politische Aussagen sollten höheren Inhaltsgehalt haben
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## Regierung
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Die Regierung ist essentieller Bestandteil unserer Demokratie. Sie ist der Ort
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der Gestaltung. Viele Menschen haben jedoch das berechtigte Gefühl, dass die
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Regierung nicht für sie da ist. In der Regierung wird viel gestaltet, aber
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meistens wird noch für Menschen gestaltet statt mit ihnen. Es gibt jedoch bereits
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vereinzelt Projekte, bei denen die Menschen in die Entscheidungen mit einbezogen
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werden. So wurde in Hamburg in einer Art Crowdsourcing nach möglichen Stellen
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für Flüchtlingsunterkünfte gesucht. Dieses Projekt war sehr erfolgreich und
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einige der Stellen konnten direkt genutzt werden. Solche Projekte lassen
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die Bürger*innen mitgestalten und sorgen dafür, dass für die Politik eine größere
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Wertschätzung erzeugt wird. Auch aus Legitimationsgründen sind solche Projekte
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sinnvoll.
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Statt Bürger*innenbeteiligung als Hindernis zu betrachten, sollte es als Chance
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wahrgenommen werden. Auf Stadtebene ist dies einfacher umzusetzen als auf Bundesebene.
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Aber auch bundesweit gibt es sinnvolle Aspekte, die sich für Open Government
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eignen. Wenn es um bspw. um den Bau von Stromtrassen von Nord nach Süd geht, dann
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sollten Bürger*innen bereits bei der Routenwahl Ideen einbringen können und beteiligt
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werden. Das kann bspw. Blockaden von Bürgerinitiativen im späteren Verlauf reduzieren.
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Darüber hinaus kann es auch Probleme geben, die nur bundesweit zu lösen sind,
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aber noch gar nicht bekannt sind. Hier würde eine Art "Bugtracker" für die Politik
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hilfreich sein, sodass Bürger*innen auf einfache Weise wahrgenommene Probleme
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melden können. Bürger*innen könnten diese Probleme kommentieren und bewerten
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und somit kann sich eine wertvolle Ressource für die Regierung ergeben, da sie
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nicht auf Umfragen angewiesen ist, um Probleme festzustellen, sondern ganz
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im Detail Hinweise bekommen kann.
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Dieser "Bugtracker" könnte als bundesweites Regierungsinternetplattform genutzt
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werden. Somit würde ein einheitliches System enstehen, wo Bürger*innen zentral
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festgestellte Probleme melden können (inkl. möglicher Beweise und Untersuchungen)
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und diese können dann bewertet werden. Wenn in einem festzulegenden Zeitraum
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eine festzulegende Anzahl Menschen dieses Problem als allgemein anerkennt,
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dann würde im nächsten Schritt durch Regierungsangestellte die Einteilung
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in Zuständigkeitsbereiche erfolgen (Bund, Land, Kommune). Schließlich könnte
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seitens der Bürger*innen eine Priorität für die Probleme vergeben werden. Dadurch
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erscheinen die wichtigsten Probleme ganz oben und die begrenzten Ressourcen können
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dann am effektivsten für die Lösung eingesetzt werden.
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Da dieses System nicht repräsentativ wäre, soll natürlich nicht das ganze Regierungshandeln
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darauf basieren. Aber es ist eine sinnvolle Ergänzung. Im Haushaltsplan sollte
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ein sogenannter Bürger*innenhaushalt geschaffen werden. Diese Mittel werden dann
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anhand der Priorität und Wichtigkeit der gemeldeten Probleme für die
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Lösung jener Probleme eingesetzt. Ergänzend können dann Umfragen zu den
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wichtigsten Problemen gemacht werden. Stellt sich heraus, dass diese auch bei
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einer repräsentativen Umfrage für ganz Deutschland hervorstechen, oder wenn sie
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ohnehin schon Teil von Regierungshandeln sind, dann können auch Mittel außerhalb
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dieses Haushaltstitels verwendet werden.
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Die Plattform kann ferner als Ideenworkshop genutzt werden. Wenn Bürger*innen
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Ideen haben, wie diese Probleme gelöst werden können, dann können sie Umsetzungsvorschläge
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machen. Diese können Gesetzesvorlagen sein, aber auch Vorschläge für Regierungshandeln
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oder Erfindungen. Da durch eine Veröffentlichung von Erfindungen diese nicht mehr
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patentierbar sind, sollen die einreichenden Bürger*innen für diese Veröffentlichung
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entlohnt werden. Wenn die Erfindung von einer festzulegenden Anzahl an Bürger*innen
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als nützlich erachtet wird, landet sie in
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einem öffentlichen Repository, welches von jeder Person eingesehen werden kann.
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Startups können für die Implementierung und serienreife Umsetzung dieser Ideen
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eine Förderung beantragen. Die entstehenden Produkte müssen von einer großen
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Mehrheit der betroffenen Personen bezahlt werden können.
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Bei ausgewählten Problemen bzw. Ideen kann die Regierung auch Kommissionen bilden,
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in denen kompetente Bürger*innen sitzen, die dann ganz konkret Lösungsvorschläge
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erarbeiten.
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Diese Interaktionsplattform würde ferner die zentrale Datenplattform
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werden. Dort würden alle durch Behörden und Ministerien erhobene Daten (z.B.
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Verkehrsdaten) - unter Wahrung des Datenschutzes - unter einer freien Lizenz
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veröffentlicht. Damit stünden allen Organisationen und Bürger*innen gleichermaßen
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die öffentlichen Daten zur Verfügung.
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Zuletzt wäre die Plattform auch eine Informationsplattform, auf der alle Regierungen
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(Bundes- bis Kommunalebene) eigene in ihrer Verantwortung stehende Seiten hätten,
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auf denen über das Regierungshandeln informiert wird (Presseerklärungen,
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Regierungszusammensetzungen, etc.).
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Die Betreuung dieser Plattform würde einer unabhängigen Behörde übergeben, sodass
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eine Änderung der politischen Ausrichtung nicht die Verfügbarkeit dieser Infos
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unterbindet.
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Ebenfalls würden alle Anträge und Formulare über diese Plattform laufen. Es
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wäre also der eine Platz, an dem alle Interaktionen mit der Regierung stattfinden.
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Demnach hätten alle Bürger*innen die Möglichkeit einen Account zu bekommen, der
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eindeutig ist. Um eine etwaige politische Verfolgung zu verhindern, würden die
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nicht hoheitlichen Interaktionen auf der Plattform jedoch losgelöst unter einer
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öffentlichen, konfigurierbaren Persona gespeichert werden. Dadurch ließe sich im
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Nachhinein nicht mehr flächendeckend nachvollziehen, wer bspw. welches Problem
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gemeldet hat. Es wäre jedoch sichergestellt, dass nur real existierende Bürger*innen
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eine Persona für die nicht hoheitlichen Interaktionen haben können. Das würde
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Spam vorbeugen.
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Unter hoheitlichen Interaktionen werden jegliche Anträge und Formulare, wie bspw.
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die Einreichung der Steuererklärung oder Ummeldungen verstanden. Die anderen
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vorab erklärten Interaktionen gelten hier als nicht hoheitliche Interaktionen.
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Diese Plattform kann und soll aber nicht die persönliche Interaktion vor Ort
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ersetzen. Damit diese auch besser für die Bürger*innen wird, soll trotz Beamtenstatus
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eine Serviceorientierung statfinden. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Beamt*innen
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ausgebeutet werden sollen, sondern dass sich eine Mentalität durchsetzt, dass
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die Behörden Dienstleistungen für die Bürger*innen anbieten und somit diese zeitnah
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erledigt werden sollten. Die Öffnungszeiten sollten sich ebenfalls am realen
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Bedarf der Bürger*innen orientieren, sodass Öffnungszeiten von 10-12 Uhr
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der Vergangenheit angehören. Diese kann keine arbeitende Person wahrnehmen.
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Zusammengefasst ergeben sich diese Forderungen:
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* Bürger*innenbeteiligung in der Breite nutzen
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* Schaffung einer zentralen Regierungsinteraktionsplattform
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- Äußerung von Problemen
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- Einbringung von Ideen
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- Veröffentlichung von öffentlichen Daten
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- hoheitliche Interaktion mit der Regierung (Anträge und Formulare)
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- Hosting von Informationsseiten der einzelnen Regierungen
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* Serviceorientierung in Behörden einführen
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* längere Öffnungszeiten für persönliche Interaktion mit Behörden
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## Gesellschaft
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Der letzte Highlevel-Bereich dieser Agenda befasst sich mit der Gesellschaft. Im
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Anschluss folgen die Detailbereiche zu einzelnen Themen der Agenda.
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So konkret die Vorstellungen bei der Regierung sind, so diffus ist dies beim
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Gesellschaftsbild. Denn wer oder was ist eigentlich die Gesellschaft? Im Laufe
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dieser Agenda umfasst die Gesellschaft sowohl die Wirtschaft, als auch die Politik,
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Kultur, soziale Einrichtungen, Organisationen und natürlich die Bürger*innen selber.
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Es gibt sehr unterschiedliche Menschen und diese Agenda würde die Linie zur
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nicht umsetzbaren Utopia überschreiten, wenn die Menschen in der Gesellschaft
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definiert würden - wenn also eine gewisse Art und Weise von Menschen vorausgesetzt
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würde. Denn dies ist der eine Faktor, der unter keinen Umständen direkt beeinflussbar
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ist, weswegen es hinderlich ist sich die Gesellschaft derart zu definieren.
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Stattdessen geht es hier eher darum, wie die Teilhabe an der Gesellschaft aussehen
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kann. Der erste Punkt ist dabei eigentlich selbstverständlich. Alle Menschen ungeachtet
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ihrer Herkunft, Religion, Haut-, Haar- oder Augenfarbe, Behinderung, ihrem
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biologischem Geschlecht, ihres Alters oder ihrer sexuellen Orientierung bzw.
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Identität sind gleichberechtigter Teil der Gesellschaft. Niemand darf aufgrund
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dieser Merkmale bzw. Eigenschaften diskriminiert werden.
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Kultur muss ohne Profitzwang stattfinden können und allen Bürger*innen offenstehen.
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Ebenfalls muss jede*r in der Lage sein sich selber als Kulturschaffende*r einzubringen,
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ohne Existenzängste haben zu müssen.
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### Grundeinkommen
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Damit dies realisiert werden kann und ebenfalls eine staatliche Subventionierung
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von schädlichen Geschäftsmodellen ausbleiben kann, bedarf es dem universalen
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Grundeinkommen. Um hier eine überbordene Bürokratie zu sparen, kann jede*r
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Bürger*in mit einem einfachen Antrag ohne Begründung oder weitere Bedingungen
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dieses Grundeinkommen beziehen. Es ist somit ein bedingungsloses Grundeinkommen,
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da keine Bedingungen - außer einem Antrag - gegeben sein müssen für den Bezug.
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Gleichzeitig wird dadurch ein Automatismus verhindert und wer kein Grundeinkommen
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beziehen möchte, kann somit darauf verzichten und so dem Staat Geld sparen.
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Dieses Grundeinkommen würde die vielen Sozialausgaben ersetzen und somit eine massive
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Bürokratieverringerung mit sich bringen, bestehende Sozialhilfeempfänger*innen
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aus der faktischen Stigmatisierung befreien und allen Bürger*innen ein menschenwürdiges
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Leben ermöglichen. Niemand wäre mehr gezwungen gegen die Würde einen Job anzunehmen,
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nur um zu überleben oder sich die Pein des HartIV zu geben. Damit wäre Artikel 1
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des Grundgesetzes endlich erfüllt. Selbst sehr wirtschaftsnahe Verbände wie der IWF
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fordern mittlerweile ein solches Grundeinkommen. Umsetzbar wäre es ebenfalls, wenn
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bedacht wird, dass die gesamte Überprüfungsbürokratie wegfällt und damit deren
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Kosten, alle bisherigen Sozialleistungen auf ein Grundeinkommen umgeschwenkt werden
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können und alle Gerichtskosten von Klagen gegen HartzIV-Sanktionen - in denen
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meistens der Staat verliert und somit die Kosten trägt - wegfallen. Insoweit
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||||
Verwaltungsstellen abgebaut werden und an diese Menschen dann das Grundeinkommen
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gezahlt wird, werden die Kosten eher sinken, da das Grundeinkommen wahrscheinlich
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||||
niedriger ist als das vorherige Gehalt der Stellen. Diese Menschen wären dann frei
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ihre Kraft für andere Dinge einzusetzen, wodurch keine weiterhin
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gebrauchten Leistungen wegfallen würden, sondern vielmehr mehr Leistungen/Aktivitäten
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angeboten werden könnten in der Gesellschaft. Es entstünde also ein Produktivitätszuwachs
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ohne Mehrkosten.
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Es würde zudem die Neugierde und Innovationskraft der Menschen fördern. Denn
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ohne Existenzangst ist es einfacher neue Ideen auszuprobieren und vielleicht
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ein Startup zu gründen, um eine der über die Plattform gesammelten Ideen umzusetzen.
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Damit könnte Deutschland Innovationsstandort bleiben bzw. es wieder werden und zudem
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Innovation auf viel stärkere Beine stellen. Denn wenn jeder innovieren könnte
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und nicht nur Firmen mit viel Geld, dann würde sich auch der Produktivitätsgewinn
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gerechter verteilen.
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Durch das Grundeinkommen kann auch die Förderung der Kultur zurückgefahren werden,
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denn die Hauptkosten dort sind das Personal. Wenn dieses aber nach unten hin über
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das Grundeinkommen abgesichert ist, dann fallen weniger Ausgaben an und somit
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besteht weniger Förderbedarf. Wenn Kulturleistungen gut nachgefragt werden und
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Profite abwerfen, dann spricht nichts dagegen, dass diese dann in höhere Gehälter
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bzw. Gagen fließen.
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Die Personalkosten der Wirtschaft würden massiv sinken, da die Löhne und Gehälter
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um die Höhe des Grundeinkommens gesenkt werden könnten ohne dass sich für die
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Betroffenen ein Nachteil ergeben würde. Dies setzt Mittel für Innovation frei
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und ermöglicht auch einen einfacheren Einstieg in die Wirtschaft, welches
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die Vielfalt des Wettbewerbs auf dem Markt erhöht. Allerdings würde es nicht
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verhindern, dass schädliche Geschäftsmodelle vom Markt verschwinden, da keine
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Person für Niedriglöhne arbeiten wird, wenn dies zum Lebensunterhalt nicht nötig
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ist. Das Grundeinkommen würde also ergänzend wirken und dafür sorgen, dass
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die Gehälter und Löhne sich einem Median annähern. Im unteren Einkommensbereich
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würden sie steigen, da aufgrund des Wegfalls vom Arbeitszwang die Attraktivität
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dieser Arbeitsplätze massiv sinkt und im oberen Spektrum könnten sie linear
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um die Höhe des Grundeinkommens gesenkt werden ohne Nachteile für die Arbeitnehmer*innen
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und mit Vorteilen für das Unternehmen.
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Ein wichtiger Bestandteil von Teilhabe an der Gesellschaft ist auch die Möglichkeit
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Veranstaltungen zu planen und sich produktiv zu organisieren. Daher sollte es
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zumindest in jeder größeren Stadt Organisationsworkshops geben, in denen sich
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Bürger*innen die Grundkompetenzen der Organisierung einer Gruppe aneignen können.
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### Medien
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Um die mit dem Grundeinkommen steigende Produktivität abseits der Wirtschaft
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auch dokumentieren und publik machen zu können, sollen lokale Bürgermedien eingerichtet
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werden. Das sind also Radiosender, TV-Sender oder Onlinenachrichtenmagazine, an
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denen sich jede*r beteiligen kann. Diese sollen auch eine journalistische Schulung
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anbieten. Nur durch eine solche dezentrale Medienlandschaft, wo die Themen
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besprochen werden, für die sich tatsächlich auch Bürger*innen interessieren,
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wird die aktuelle Medienkrise überwunden werden können. Es gibt bereits vereinzelte
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solche Projekte. Diese sind auszubauen und zu institutionalisieren. Alle Inhalte
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dieser Medien sollen unter freie Lizenzen gestellt werden und somit für alle
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dauerhaft frei abrufbar sein.
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Internet- und Kabel-TV-Anbieter werden verpflichtet Sendekanäle für diese lokalen
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Bürgermedien freizugeben bzw. sie in den TV-Angeboten einzuspeisen.
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Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollen beibehalten werden. Allerdings
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soll ihr Aufgabenfeld dem 21. Jahrhundert angepasst werden, sodass sie mithilfe
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der Rundfunkbeiträge auch investigative Recherchen durchführen können. All ihre
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Produktionen (TV, Radio, Internet) sollen unter freien Lizenzen veröffentlicht
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werden und für alle dauerhaft frei abrufbar sein.
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### Zusammenfassung
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Zusammengefasst ergeben sich diese Forderungen:
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* universales Grundeinkommen
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* Einrichtung und Ausbau von Bürgermedien
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- freier Zugang für alle Bürger*innen
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- journalistische Schulung
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- freie Sendekanäle für diese Medien
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- alle Inhalte sind frei und dauerhaft für alle verfügbar
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* Anpassung der Rundfunkstaatsverträge, sodass alle von öffentlich-rechtlichen
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Medien produzierten Inhalte frei und dauerhaft für alle verfügbar sind
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## Bildung und Wissenschaft
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- Vorbereitung der Menschen auf Gesellschaft basierend auf den im Vorfeld
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formulierten Grobzielen
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## Steuer- und Finanzpolitik
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- mehr Steuerfahnder
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- Steueroasen austrocknen
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- Geld nach Hause bringen und Steuerschlupflöcher rigoros schließen
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- Steuerhinterziehung radikal verfolgen mit drakonischen Strafen (über 50% des
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unversteuerten oder unterversteuerten Geldes wird eingezogen)
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- Firmen, die Steuern hinterziehen, bekommen keine staatliche Förderung (mehr),
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werden nicht für Ausschreibungen berücksichtigt und erscheinen auf einer
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Liste der Unternehmen, die mittelbar die Bürger*innen um Geld betrügen
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- stärkere Bankenaufsicht
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- Finanztransaktionssteuer
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- Finanzwirtschaft muss wieder Dienstleister der produzierenden Wirtschaft werden
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## Klimapolitik
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- 5% der Profite aller großen DAX-Unternehmen (Top 50-100) gehen in einen Fond
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- der finanziert Innovationsprojekte für saubere Energie (u.a. neuartige Speichertechniken,
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Transporttechnologien, effiziente Energiegewinnung) und soll bezahlbare Technologien
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hervorbringen
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- 5% der Profilte aller großen DAX-Unternehmen (Top 50-100) gehen in einen Fond
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- dieser wird zur Bekämpfung von Klima-Altlasten verwendet (Rückbau von Atomkraftwerken,
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Dekontamination von verseuchten Böden, Einbau von Filterung in bestehende
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klimaschädliche Anlagen, etc.)
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- diese beiden Punkte gelten bis keine fossile Energie mehr produziert wird bzw.
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alle Altlasten beseitigt sind
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- es erzeugt daher einen Anreiz möglichst innovativ zu sein, um den Zeitraum schnell
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zu erreichen
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- Umsetzung des Klimaabkommens von Paris und Übertreffen der Commitments
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- Streichung aller Subventionen an Unternehmen, die fossile Brennstoffe produzieren
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- kein Fracking erlauben
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- Kohle-Steuer einführen, die die Umweltzerstörung durch fossile Brennstoffe einpreist
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und somit angesichts der (zu erwartenden) Klimaschäden zu einem faireren Wettbewerb führt
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