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Signed-off-by: Jim Martens <github@2martens.de>
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\makeatletter
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\begin{document}
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\author{Jim Martens (6420323)}
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\title{Vorlesung Kalter Krieg}
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\subtitle{Konflikt entsteht}
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\date{24. Juni 2019}
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\maketitle
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\section{Erholung versus Demontage}
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Direkt nach dem Krieg waren alle Alliierten für eine Demontage Deutschlands. In den USA hat sich diese Meinung
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aber schnell geändert: Europa sollte sich fortan erholen; zu diesem Zweck wurde der Marshall-Plan entworfen.
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Offiziell hieß das Programm "European Recovery Program" und umfasste \$13,4 Milliarden; das entspricht circa \$134
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Milliarden in der heutigen Zeit. Davon hat die Bundesrepublik Deutschland nur \$1,4 Milliarden bekommen, Frankreich
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\$2,8 Mrd und das Vereinigte Königreich \$3,4 Mrd; das deutsche Wirtschaftswunder kann daher schlecht alleine
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auf den Marshall-Plan zurückgeführt werden. Zudem besteht die Hilfe hauptsächlich aus Wirtschaftsgütern, die
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in den USA produziert wurden; das Programm war somit auch ein Konjunkturprogramm für die US-Wirtschaft.
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Die Sowjetunion bekam Ende Juni 1947 auch das Angebot sich am Marshall-Plan zu beteiligen, entschied sich kurz
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darauf aber dagegen; sie untersagte auch allen Staaten im sowjetischen Einflussbereich daran teilzunehmen. Die
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Vertreter\*innen der Tschechoslowakei mussten zurückfahren. Die Sowjetunion vertrat weiterhin eine Politik der
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Demontage und protestierte gegen den Politikwechsel bei den USA; Frankreich war ebenfalls weiter an Demontage
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interessiert, mussten unter Druck der USA dann aber der Erholung Deutschlands zustimmen.
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Die Position der Sowjetunion war gedeckt durch die Beschlüsse der Konferenzen von Jalta und Potsdam. Der alliierte
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Kontrollrat wurde Ende Juli 1945 eingesetzt und sollte Deutschland einstimmig regieren; zu den Aufgaben zählten
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die Aufhebung von Nazi-Gesetzen, eine gemeinsame Organisation der Verwaltung, die Entnazifizierung und
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Demontage und Reparation; eine Erholung war nicht Teil der Aufgaben. Insofern änderte sich die Position der
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USA zu dem Kontrollrat und die Sowjetunion bestand ohne Erfolg darauf die Absprachen einzuhalten.
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Das Vereinigte Königreich hatte enorme wirtschaftliche Probleme in Folge des Krieges, Kolonien wurden unabhängig
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und Lebensmittel waren bis 1954 rationiert. In diesem Umfeld wurde die britische Zone und die us-amerikanische
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Zone zur Bi-Zone vereinigt; Frankreich schloss sich erst 1947 an und bekam dafür das Saargebiet als Entschädigung.
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In der Folge wurde der Sowjetunion verboten Reperationen aus der Westzone zu bekommen.
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\section{Risse bilden sich}
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Die USA ist ein föderaler Staat; formal war dies die Sowjetunion auch, aber faktisch wurde zentral in Moskau
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entschieden. Für Deutschland wollte die Sowjetunion eine zentrale Verwaltung. Frankreich ist selber zentral
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organisiert, wollte für Deutschland aber genauso wie die USA keine zentrale Führung.
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In ihrem Einflussbereich annektierte die Sowjetunion die Gebiete, welche ihr im Hitler-Stalin-Pakt zugeschrieben
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worden waren; außerdem sorgte sie für homogenisierte Staaten in ihrem Einflussbereich. Sie versuchte Europa
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sicher zu machen, dazu gehörte ein schwaches Deutschland; dies stand im Widerspruch zur US-Politik der
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Erholung. Auch wollte sie eine provisorische deutsche Zentralregierung schaffen und Deutschland demokratisieren.
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In der Ostzone wurde im April 1946 die KPD und die SPD zwangsvereinigt unter der Führung der KPD.
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Im März 1948 trafen sich die Westalliierten und die Benelux-Staaten zur Sechs-Mächte-Konferenz: Am 6. März
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wurde das Kommuniqué veröffentlicht, welches eine enge Verbindung der Wirtschaftsräume in Westdeutschland mit
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dem Rest von Europa vorsah; am 17. März gründete das Vereinigte Königreich ein Militärbündnis mit Frankreich und
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den Benelux-Staaten; am 20. März verließ die Sowjetunion den alliierten Kontrollrat.
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\section{Währungsreform und Grundgesetz}
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Im Juni 1948 wurde ein Deutschland-Kommuniqué veröffentlicht: Die deutschen Ministerpräsidenten bekommen die
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Vollmacht eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen, die Verfassung soll eine föderative Regierungsform
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festschreiben und die Rechte und Freiheiten der Individuen garantieren. Diese Forderungen richteten
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sich klar gegen die Sowjetunion ohne deren Namen zu nennen, denn diese wollte eine zentrale Verwaltung.
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Wenige Tage nach dem Kommuniqué wurde in Westdeutschland eine Währungsreform durchgeführt. Zwar hatte der
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alliierte Kontrollrat sich für eine Währungsreform ausgesprochen, dies sollte aber zu einem unbestimmten Zeitpunkt
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weit in der Zukunft stattfinden. Die Sowjetunion wurde durch diese Reform überrascht und hatte sich nicht
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darauf eingestellt; die Reichsmark im Westen wurde nicht eingesammelt und somit befürchtete die Sowjetunion einen
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Run von Westdeutschen auf die Ostzone. Sie sah sich gezwungen ebenfalls eine Währungsreform durchzuführen:
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alte Reichsmarkscheine wurden lediglich überdruckt. Aufgrund der Politik der Demontage konnte mit der Ostmark fast
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nichts gekauft werden, die Deutsche Mark genoss im Vergleich deutlich mehr Vertrauen.
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Die Währungsreform in Westen war allerdings auch nicht perfekt: Alle bekamen die gleiche Menge Bargeld,
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immaterielle Vermögensgegenstände wie Wohnungen blieben aber bei ihren Eigentümern; somit war die Reform
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insbesondere zugunsten der Reichen und Wohlhabenden.
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Die Sowjetunion blockierte Berlin und wollte wohl die Westalliierten zwingen sich an Absprachen zu halten,
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diese protestierten gegen die Blockade; im Sommer 1948 trafen sich die Militärgouverneure und im Oktober
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beschäftigte sich der UN-Sicherheitsrat mit der Thematik. Schließlich wurde im November/Dezember 1948 die
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Trennung von West- und Ostberlin zementiert: die Verwaltung wurde gedoppelt, die Freie Universität Berlin entsteht.
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Am Ende bekommt die Sowjetunion lediglich dieses Zugeständnis: Berlin bleibt unter Kontrolle der vier Mächte;
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dies wurde am 14. Mai 1949 im kleinen Besatzungsstatut festgelegt, am 23. Mai 1949 tritt das Grundgesetz in Kraft.
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\section{Fazit}
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Die USA haben sich von den Absprachen der Roosevelt-Regierung entfernt, die Sowjetunion bleibt bei diesen.
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Naiv gesehen läge die "Schuld" des Kalten Krieges somit bei den USA, allerdings hat die Sowjetunion mit dem
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Rücktritt aus dem Kontrollrat und der Blockade Berlins ebenso taktische Fehler begangen und ihren Teil zum Konflikt
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beigetragen.
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\end{document}
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