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# Geschichte VL 19.11.
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# 0-9 min
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verpasst
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# 10-19
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- Rückblick auf vorige Sitzungen
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- Aufgabe von Historikern: Blick auf Geschichte stets erneuern
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- Kriterienkatalog für religiöse Konflikte ergeben wenig Sinn
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- Frage "Wie haben Zeitgenossinen Dinge thematisiert?" sehr wichtig
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- Religionen differenziert betrachten und Diskontinuitäten betrachten
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- betrachten, welchen Einfluss Lebensweisen haben, die sich dezidiert mit Religion beschäftigen (Mönche)
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# 20-29
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- Mönchtum isoliert sich von Menschheit
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- mustergültig ist Wüste, aber auch Sumpf, abgelegenes Tal
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- Kloster durch Mauer getrennt von normaler Welt
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- Mönche betrachten sich genuin als religiös
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- wie wird mit unterschiedlichen Interessen umgegangen?
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- als Teil von Synode waren Zeiträume (collatio) eingeplant, um religiöse Gespräche zu führen
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- bei collatio geht es nicht darum ein gewisses Verfahren zu verfolgen
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- es geht um Konsensfindung
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- Gespräch sollte von Geschwisterlichkeit geprägt sein
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- war tatsächlich aber auch von Ämterhierarchien und Erfahrungen geprägt
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- es wurde erwartet, Hierarchien zu respektieren und höheren Ebenen ggf das "Recht haben" zuzubilligen
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- keine formalen Entscheidungsverfahren im collatio
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Luhmann
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- warum respektiere ich Entscheidungen zu meinen Ungunsten?
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- wer Verfahren zustimmt, muss Ergebnis akzeptieren
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- wer an Verfahren teilnimmt, erkennt deren Legitimität an
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- dies ist eine normative Position
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- betrifft Verfahren, wo Ergebnis währenddessen noch nicht feststeht
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# 30-39
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- bei collatio geht es nicht um Nennung von Positionen
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- collatio produziert keine "Sieger" und "Verlierer"
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- verschiedene Positionen werden nicht als Alternativen benannt
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- Mönchtum ist sehr konsensorientiert
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# 40-49
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- Askese gab es schon in der Antike
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-- Askese gab es in verschiedenen kulturellen Umgebungen
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-- wurde als besser betrachtet
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- Mönchtum entwickelte sich erst seit 4. Jahrhundert
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-- hochspezialisierte Sonderform
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-- Quellen erst ab dem 4. Jahrhundert
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-- erstes Vorkommen potentiell im 3. Jahrhundert
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- Antonius (gest. 356) - Einsiedler/Eremit/Anachoret
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-- wohlhabender Bauer, der sich dann in Wüste zurückzieht um gottgefälliges Leben zu führen
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-- erfährt Versuchungen
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-- frühes Mönchtum rein egoistisch
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- klassische Beschäftigung von frühen Mönchen war flechten von Körben, um diese zu verkaufen
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- monastische Lebensform hat viele Leute begeistert und wurde zumindest zeitweise ausprobiert
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- es bilden sich Einsiedlerkolonien
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- abbas/abbam als zentraler Einsiedler, der/die Befehle gibt
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- hohe Herausforderungen an Persönlichkeit
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# 50-59
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- weitere Entwicklung: Klöster
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- erster Gründer, Pachomius (gest. 347) - Zönobit
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- es geht um kollektives Leben
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- stärkere Anweisung und Kontrolle durch Abt/Äbtissin
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- starke Hierarchieketten
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- fast immer in Gemeinschaft
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- nahezu militärisch
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- enger Zeitplan
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- beide Formen in Ägypten
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- Ausbreitung des christlichen Mönchtums (Palästina, Syrien, Kleinasien, Nordafrika, Italien, Franken)
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- römische Berichte, die abfällig über Einsiedler berichten
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- Salonaskese
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- verzichten auf Wiederheirat, Unterhaltung, aber weitergehend annehmbarer Lebensstil
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- Klöster weitestgehend autark, auch von kirchlichen Hierarchien
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- teilweise Konflikte
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- keine Orden, nur einzelne Klöster oder Klöstergruppen
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- gibt nur "das Mönchtum"
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- Regeltexte eher Ausnahme, kommen erst später
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- Dialoge mit Antonius (Apophtegmata)
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- collatio als zentrale Weise Anforderungen weiterzugeben in individuellem Gespräch
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- Einzelanordnungen können nur schwer verallgemeinert werden
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- Ideal: individuelle Anweisung entsprechend der vorhandenen Fähigkeiten
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# 60-69
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Benediktregel
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- bei Fehlverhalten müsse Abt entscheiden, wie interveniert wird
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- durch Überzeugen, Bestrafung, etc
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- durch Lesen von Regeltext erfährt man nicht, was in einem Kloster passiert
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- Benediktregel nur Mindestanforderung
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- vollkommene Mönche sollen in der Lage sein, das Kloster als Eremit auch verlassen zu können
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- ora et labora: nicht korrekt, eher ora, legere et labora (Bete, lies und arbeite)
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- Schlüsselstellung des Abts
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-- Fürsorge für Untergebene
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-- hohe Straf- und Normierungsgewalt
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-- Abt Stellvertreter Christi/Gottes
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-- Regime von Überwachen und Strafen
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-- hohe Eingriffe in Privatsphäre
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- kein Privateigentum der Mönche, außer vom Abt zugeteilte Objekte
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- viele Klöster erwerben hohe Reichtümer, obwohl kein Privateigentum
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- später neue Orden, die auch als Kollektive arm sein sollen
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- Macht sollte nur zugunsten der abhängigen Personen ausgeübt werden
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# 70-79
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- kann jemand gezwungen werden, Mönch zu bleiben, obwohl keine aktive Entscheidung vorlag
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-- nein - Gottschalk
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-- ja - sein Abt
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- profess nach einem Jahr ist ewiges Gelübde, sodass Verbleiben im Kloster zwingend ist
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- absolute Unterordnung unter Macht des Abtes
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- man müsse die Handlung auch intern wollen
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- wenn ein Befehl über die eigenen Fähigkeiten gehe, solle mit Abt gesprochen werden
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- bleibt Abt dabei, dann müsse Befehl ausgeführt werden
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- diese Haltung entspricht dem 5./6. Jahrhundert
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# 80-89
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- Konflikte können an sich nicht entstehen
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- nur Fehlverhalten, dann Sanktion durch Abt
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- Ausschluss vom Gebet, Essen, etc
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- Delinquenten sollten regelmäßig sich dem Abt zu Fuße werfen und um Gnade bitten
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- Abt soll vor Entscheidung sich mit allen beraten
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- neuer Abt soll von allen einmütig gewählt werden, von klügerer Minderheit oder von außen
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- kein klares Verfahren niedergeschrieben, wie Entscheidung zustande kommt
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- Abt wird auf Lebenszeit gewählt
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- Benedikt hätte als Einsiedler gelebt
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- wurde als Abt benannt, obwohl er für die Mönche nicht geeignet wäre
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- versucht seine Vorstellungen durchzusetzen.
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- nach einiger Zeit gibt es Vergiftungsversuch
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- er entkommt der Vergiftung und geht "Ich habe euch doch gesagt, ich passe nicht zu euch"
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